Warum dauert denn das so lange?

Warum dauert denn das so lange?

Diese Frage mag sich der eine oder andere schon gestellt haben. Darum möchte ich sie heute versuchen zu beantworten. Die Arbeit, die wir Goma vorhaben, ist Pionierarbeit. Das heißt, wir fangen von Grund auf an, etwas auf die Beine zu stellen. Das heißt, wir brauchen ein Grundstück, wir brauchen Strukturen, wir brauchen Mitarbeiter, wir brauchen Finanzen, wir brauchen wohlwollende Menschen. Dies alles ist in einem Land, wo der „Boden“ bzw. das „Umfeld“ noch nicht vorbereitet ist, sehr anstrengend und schwer und braucht viel Geduld und Beständigkeit. Gäbe es demokratische Strukturen, gäbe es genügend Wohlstand, gäbe es genügend ausgebildete Menschen, gäbe es Einigkeit über gelebte Werte – es wäre alles um einiges einfacher.

Die Menschen im Kongo und eben auch in Goma kämpfen aber täglich ums Überleben. Ihre Fragen lauten: Wie komme ich an Geld? Wo kann ich von jemandem profitieren? Wie kann ich meinen eigenen Vorteil sichern? Wen muss ich bekämpfen? Dabei sind Werte wie Ehrlichkeit, Transparenz, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Verlässlichkeit nebensächlich oder scheinbar sogar hinderlich. Dieser Kampf ums Überleben hat sich z.B. in den vielen Grundstücksverhandlungen gezeigt, die wir dort vor Ort geführt haben. Überhöhte Forderungen, Unzuverlässlichkeit bei Einigkeit (geplatzte Verträge), falsche bzw. unrealistische Vorstellungen, Argwohn und Misstrauen untereinander führen dazu, dass wir viel Zeit, Geduld, Klarheit und Souveränität brauchen. Darum ist es mir persönlich auch wichtig geworden, ein Gebetsteam zu gründen, weil es eben ein Kampf ist und ohne Kraft von oben dieser Kampf nicht zu gewinnen ist.

Gleichzeitig bin ich dankbarer als je zuvor, dass wir jetzt ein so großes Grundstück zur Verfügung haben. Ich bin dankbar für jeden Dauerauftrag, egal wie hoch, der uns mehr finanzielle Sicherheit gibt. Ich bin dankbar für größere Einzelspenden, die den Bau der Schule ermöglichen. Ich bin dankbar für alle, die uns finanziell, aber auch im Gebet unterstützen und die uns schon so lange treu zur Seite stehen. Ganz besonders möchte ich diejenigen erwähnen, die von Anfang an dabei sind! Ihr alle seid Segen!

Einige Gebetsanliegen möchte ich hier nennen:

  • zuverlässige Wächter fürs Grundstück
  • zuverlässige und kompetente Bauaufsicht während Desmonds Abwesenheit (Aufenthalt in Deutschland)
  • Frieden für unsere Grundstücksgrenzen (dass die Mauern nicht beschädigt werden und dass niemand etwas stiehlt oder zerstört)
  • Segen über dem Baubeginn (richtige Platzauswahl für das erste Schulgebäude, Ausheben der Grube und Legen des Fundaments)
  • zuverlässige und kompetente Bauarbeiter

„Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.“ (Matthäus 5, 14)